Klinische Forschung stützt das Gesundheitssystem mit einem möglichen Sparpotenzial von rund 100 Millionen Euro jährlich1. Anreize für Forschung, die Anwendung zugelassener Innovationen und Versorgungsmodelle müssen ausgebaut werden, insbesondere bei psychischen Erkrankungen.
Der Pharma-Sektor investiert jährlich rund 283 Millionen Euro in Innovationen², um die Bevölkerung mit leistbaren und innovativen Arzneimitteln zu versorgen. Trotz hoher Kosten, einem hohen unternehmerischen Risiko und Forschungsaufwand konnten 2022 in Österreich 284 klinische Prüfungen durchgeführt und 54 neue Arzneimittel zugelassen werden³. „Pharma-Investitionen könnten jedoch bei verstärkter Förderung insgesamt ein deutliches Einsparungspotenzial von etwa 100 Millionen Euro jährlich für das Gesundheitssystem und somit die Volkswirtschaft erzielen“, so Dr. Martin Gleitsmann, Senior Research Fellow bei Economica Institut für Wirtschaftsforschung.
Einsparungspotenzial bei psychischen Erkrankungen
Innovative Therapien können helfen, dem Gesundheitssystem Kosten zu ersparen und betroffenen Menschen viele weitere Lebensjahre ohne Beeinträchtigung ermöglichen4. Ökonomische Bewertungen des Wirtschaftsforschungsinstituts Economica konnten nachweisen, wie deutlich der Staatshaushalt alleine durch die Erkrankung therapieresistente Depression belastet wird: jährlich mit einer Spanne von 337 Millionen Euro (Basisannahme: rund 14.322 Betroffene)7 bis zu 1,03 Milliarden Euro (Basisannahme: rund 43.732 Betroffene)5. „Diese Zahlen zeigen deutlich die Sinnhaftigkeit, auch in diesem Bereich verstärkt zu investieren und Innovationen rasch verfügbar zu machen“, so Gleitsmann.
„Um eine leistbare Versorgung auch zukünftig gewährleisten zu können, müssen weiterhin Anreize für pharmazeutische Unternehmen zur Erforschung von innovativen Arzneimitteln geschaffen und zugelassene Innovationen den Patient:innen in Österreich auch tatsächlich zugänglich gemacht werden – mit raschen Entscheidungsfindungen, gezieltem Ressourceneinsatz und dem gemeinsamen Ziel, ein nachhaltig hochwertiges Gesundheitssystem zu entwickeln, das die bestmögliche Versorgung der Menschen in den Mittelpunkt stellt.“
Um eine leistbare Versorgung auch zukünftig gewährleisten zu können, müssen weiterhin Anreize für pharmazeutische Unternehmen zur Erforschung von innovativen Arzneimitteln geschaffen und zugelassene Innovationen den Patient:innen in Österreich auch tatsächlich zugänglich gemacht werden – mit raschen Entscheidungsfindungen, gezieltem Ressourceneinsatz und dem gemeinsamen Ziel, ein nachhaltig hochwertiges Gesundheitssystem zu entwickeln, das die bestmögliche Versorgung der Menschen in den Mittelpunkt stellt.
Ines Unfried
Negative Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt
Auch der Arbeitsmarkt wird durch fehlende Innovationen beeinträchtigt. Seit Mitte der 1990er-Jahre hat sich die Zahl der Krankenstandstage infolge psychischer Erkrankungen mehr als verdreifacht – 2021 machten psychische und Verhaltensstörungen gut elf Prozent aller Fehlzeiten aus6. Weiters sind psychische Erkrankungen die häufigste Ursache von Neuzugängen in die Invaliditäts- bzw. Berufsunfähigkeitspension, und über ein Drittel aller Invaliditätspensionen ist auf die Krankheitsgruppe „Psychische und Verhaltensstörungen“ zurückzuführen[7]. „Psychiatrischen Erkrankungen wird vergleichsweise wenig politisches Interesse entgegengebracht. Korrespondierend damit scheint die Innovationskraft der Forschung – soweit ich das überblicken kann – und das Interesse der Krankenversicherung an Neuerungen vergleichsweise gering zu sein“, sagt Hon. Prof. (FH) Dr. Bernhard Rupp, MBA, Leiter der Abteilung Gesundheitspolitik, Kammer für Arbeiter und Angestellte für Niederösterreich.
Die Publikation „Janssen Gesundheitsgespräche 2023: Leistbarkeit und Finanzierung von Life-Science-Innovationen im Gesundheitsbereich – was kann Österreich?“ ist unter https://www.janssen.com/austria/gesundheitsgepraeche zum Download verfügbar.
Factbox
Janssen Austria ist die Österreich-Niederlassung von Janssen, der pharmazeutischen Unternehmenssparte von Johnson & Johnson. Die Janssen-Cilag GmbH mit Sitz in Wien beschäftigt mehr als 150 Mitarbeiter:innen und fokussiert sich auf den Vertrieb von Arzneimitteln in den Therapiegebieten Neurowissenschaften, Onkologie/Hämatologie, Immunologie, Infektiologie und Lungenhochdruck sowie auf die Zusammenarbeit mit Patientenorganisationen, Ärzt:innen, Apotheken, Pflegepersonal, Verwaltung, Behörden und anderen Partner:innen im Gesundheitswesen. Janssen Austria wurde 1982 als Janssen Pharmaceutica Österreich gegründet. Der Standort existiert jedoch bereits seit 1948 unter dem Namen Cilag Österreich. 1995 schlossen sich die Unternehmen Janssen und Cilag zu Janssen-Cilag zusammen und waren später Teil des Schweiz-Österreich-Clusters. Nach einer Transformationsphase ist Janssen Austria seit 2020 explizit auf den österreichischen Markt ausgerichtet und zählt zu den Top 3 am österreichischen Pharmamarkt (Quelle: IQVIA Gesamtmarkt („TOTA“) MAT Juni 2023)
Janssen-Cilag Pharma GmbH
Vorgartenstraße 206B
1020 Wien
https://www.janssen.com/austria/
Referenzen
1 Walter E et al. J Med Econ. 2020 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32046538/ (aufgerufen 23.6.2023)
2 EFPIA Key Data 2022 https://tinyurl.com/5n8j7pyf (aufgerufen 23.6.2023)
3 FOPI Pressemeldung (9. Mai 2023) https://tinyurl.com/mpmk4r98 (aufgerufen 19.6.2023)
4 Helmenstein C et al. Volkswirtschaftliche Auswirkungen der therapieresistenten Depression (Hrsg. von Economica); Aug. 2022, S.15 (Data on file)
5 Walther E et. al. The Cost-of-Illness and Burden-of-Disease of Treatment-resistant depression in Austria. Juni 2022, S.2 (Data on File)
6 Dachverband der Sozialversicherungsträger. Fehlzeitenreport 2022 https://tinyurl.com/4pevay6k (aufgerufen 25.6.2023), WIFI-Berechnungen
7 Statistisches Handbuch der österreichischen Sozialversicherung 2022 https://tinyurl.com/yeyu5vt3 (aufgerufen 25.6.2023)
Freigabenummer: AT_CP-404675
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