Am 20. Oktober 2023 fand an der Danube Private University (DPU) in Krems das Herbstsymposium unter dem Titel „Future Outlook Imaging & Oncology – Bringing Together Thought Leaders in Science“ statt. Ein Forschungsteam der DPU präsentierte bahnbrechende Erkenntnisse im Bereich der onkologischen Bildgebung und -analyse sowie der diagnostischen Analytik.
Mag. Dora Gamper
PERISKOP-Redakteurin
Die Ehrengäste Lindsay Skoll CMG, Britische Botschafterin in Österreich, und Mag. Dr. Simon Ortner, Leiter der Abteilung Internationale und Europäische Angelegenheiten – Amt der NÖ Landesregierung (im Namen der NÖ Landeshauptfrau Mag. Johanna Mikl-Leitner) begrüßten hochkarätige, auf Krebsforschung spezialisierte Wissenschafterinnen und Wissenschafter beim Herbstsymposium der Danube Private University (DPU). Weitere Gäste waren Handelsattaché Maya Halebic, MBA und Wissenschafts- und Innovationsbeauftragte Karin Baker von der Britischen Botschaft in Wien, eine Delegation von Expertinnen und Experten der Universität Cambridge sowie Dr. Simon Schultze, Country Medical Director bei GSK, einem der führenden Pharmahersteller Großbritanniens und Schlüsselakteur im Kampf gegen den Krebs.
Die Veranstaltung fand im neuen DPU-Campus in Unterloiben, Wachau, statt und brachte Professorinnen und Professoren, Forscherinnen und Forscher sowie Studentinnen und Studenten zusammen, um die aktuellen Erkenntnisse und die Forschungslandschaft in der Onkologie zu diskutieren. Internationale Top-Expertinnen und Experten präsentierten die neuesten diagnostischen Methoden. Der Patientenpfad und die Erfahrungen der von Krebs Betroffenen wurden ebenso erörtert wie die modernsten therapeutischen Möglichkeiten in der Onkologie. Besonders beeindruckend waren die Einblicke in die jüngsten Forschungsarbeiten von internationalen Onkologinnen und Onkologen. Die Key-Topics des Symposiums waren die neuesten Technolo- gien zur Krebs-Früherkennung, Entwicklungen in der onkologischen Medikation und Arzneimittelforschung, Fortschritte in der onkologischen Bildgebung und nicht zuletzt Bildanalyse. Weitere Insights gab es zu den Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz (KI), insbesondere in der integrierten onkologischen Versorgung.
Die Zusammenarbeit im Bereich Wissenschaft und Forschung ist ein bedeutsames diplomatisches Instrument. Es finden Menschen zusammen, Forscherinnen und Forscher zusammen, Institutionen zusammen; alles, um etwas Besseres zu schaffen.
Lindsay Skoll
Internationale Krebsforschung an der DPU
In diesem Jahr konzentrierte sich das DPU-Symposium auf Onkologie mit besonderem Schwerpunkt auf Brustkrebs und Eierstockkrebs. Ziel des Symposiums war es, die Forschungszusammenarbeit zwischen der DPU und der University of Cambridge in der aktuellen Brustkrebsforschung zu präsentieren, akademische Expertise aus ganz Europa zusammenzuführen und eine anregende Plattform für Interaktion und Wissensaustausch zu bieten. DPU-Direktor Robert Wagner, MA, Strategische Hochschulplanung, Management und Forschung, erklärte: „Die DPU ist dankbar für die hervorragende Unterstützung ihrer internationalen Kooperationspartner. Der Fachaustausch innerhalb der akademischen Forschungsgemeinschaft führt zu bahnbrechenden Fortschritten in der Krebsforschung und trägt dazu bei, das Leben vieler Krebspatientinnen und -patienten zu retten.“
Lindsay Skoll: „Die DPU macht den Eindruck einer Weltklasse-Einrichtung, mit einer Ausstattung nach internationalem Top-Standard, einem hoch motivierten Lehrkörper und enthusiastischen Studentinnen und Studenten. Offensichtlich besteht hier die Möglichkeit, hervorragende Wissenschafterinnen und Wissenschafter mit einem internationalen Hintergrund in Österreich zusammenzubringen. Besonders haben mir die weltweiten Kooperationen in unterschiedlichen Forschungsbereichen gefallen. Das Symposium gab einen guten Einblick in die Forschungszusammenarbeit zwischen Großbritannien und Österreich. Es ist für mich als Botschafterin besonders schön, wenn ich sehe, wie hochkarätige Forscherinnen und Forscher aus unseren Ländern hier zusammenfinden und ihre Expertise austauschen. Es gab auch eine starke persönliche Komponente, da ich als ehemalige Krebspatientin erleben durfte, wie beeindruckend die Fortschritte in der Onkologie und insbesondere in der medizinischen Bildgebung sind. Diese immer rascheren und tieferen Erkenntnisse zum Wohl der Menschheit sind nur möglich, weil Universitäten wie die DPU internationale Forschungskooperationen ins Leben rufen und hart daran arbeiten, dass sie bestehen bleiben.“
Die DPU ist dankbar für die hervorragende Unterstützung ihrer internationalen Kooperationspartner. Der Fachaustausch innerhalb der akademischen Forschungsgemeinschaft führt zu bahn- brechenden Fortschritten in der Krebsforschung und trägt dazu bei, das Leben vieler Krebspatientinnen und -patienten zu retten.
Robert Wagner
Fokus auf Früherkennung und Prognosen
Das Publikum konnte aus dem breiten Spektrum an Fachwissen neue Diagnosemethoden kennenlernen und das Verständnis über neue Technologien zur Krebsfrüherkennung vertiefen. Die hochkarätigen Rednerinnen und Redner präsentierten aktuelle Entwicklungen von Krebsmedikamenten sowie Fortschritte in der onkologischen Bildgebung und Bildanalyse. Im Anschluss wurde die wachsende Bedeutung der KI in der Medizin diskutiert.
Ein Forschungsschwerpunkt des MIAAI ist, ein Maximum an Information aus der Bildgebung zu extrahieren. Dafür verwenden wir u. a. Techniken des maschinellen Lernens und der KI. Mit diesen können wir klinisch wichtige Variablen oder Outcomes vorhersagen. Dafür nehmen wir nicht nur radiologische Daten als Basis, sondern aus einer Vielzahl anderer Quellen, wie klinische und molekulare Daten, und führen sie zusammen, um die Genauigkeit der Vorhersagen zu erhöhen.
Ramona Woitek
Krebs ist ein wachsendes Problem für das öffentliche Gesundheitswesen und gilt weltweit als zweithäufigste Todesursache. Fast jede Familie ist von Krebs betroffen und es sterben rund zehn Millionen Menschen jährlich daran. Deshalb sind wir Zeugen einer in der Geschichte beispiellosen Zusammenarbeit von Regierungen, Wissenschaft und Industrie, um den Krebs weltweit zu bekämpfen. Als private Universität und Forschungsinstitution hat sich die DPU in Krems unter anderem der Krebsforschung verschrieben. Insbesondere im Bereich der Früherkennung und der Diagnostik hat die Forschungsgemeinschaft der DPU maßgeblich zu bahnbrechenden Erkenntnissen beigetragen. Die mehrdimensionale Analytik von Bildgebung und anderen diagnostischen Verfahren steht noch am Anfang einer überaus vielversprechenden Entwicklung. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Analyse von Therapie-Outcomes mit der Möglichkeit, den Erfolg bestimmter Therapien schon im Vorfeld aus der Analyse abzuleiten und vorherzusagen. Dies mit dem Ziel, Therapien rascher und gezielter durchführen zu können und damit Leben zu retten. Diese „Advanced Image Data Analysis“ wird mit unterschiedlichen Mitteln durchgeführt, u. a. mit Einsatz von KI und Machine Learning. Dies ermöglicht Patientinnen und Patienten eine wesentlich höhere Lebensqualität durch eine Minimierung von Krankenhausaufenthalten und Nebenwirkungen. Die hochspezialisierten Forschungsgruppen an der DPU Krems sind starke Player im Kampf gegen die gefürchtete Krankheit.
Forschungsgruppen der DPU
Mit einem engagierten Team aus Forscherinnen und Forschern, Professorinnen und Professoren sowie Lehrkräften und der Hilfe eines internationalen Netzwerks von Spezialistinnen, Spezialisten und Expertinnen, Experten setzt sich die DPU dafür ein, einen positiven Beitrag zur Krebsbekämpfung zu leisten.
Grundlagenforschung und klinische Forschung sollen an der DPU miteinander verzahnt werden, um Diagnostik und Therapie zu revolutionieren. Die DPU macht es talentierten Wissenschafterinnen und Wissenschaftern leicht, sich zu beteiligen, indem sie sich für Gleichberechtigung einsetzt und Grenzen beseitigt. Forschungsgruppen wurden und werden mit den infrastrukturellen und personellen Ressourcen geschaffen, um ihre Ideen umzusetzen und die DPU in der internationalen Forschungsgemeinschaft bekannt zu machen. Die DPU unterstützt ihre Wissenschafterinnen und Wissenschafter dabei, ihre Ideen durch Start-ups und Spin-offs in unternehmerische Initiativen umzusetzen.
Die DPU ist Schirmherrin mehrerer Forschungsinitiativen und ist laufend dabei, neue Forschungsgruppen zu gründen und zu unterstützen. Die Forschungsgruppe MEDIZINISCHE BILDANALYSE UND KÜNSTLICHE INTELLIGENZ (MIAAI) hat sich das Ziel gesteckt, Anwendungen für MIAAI in allen Bereichen der Medizin in Zusammenarbeit mit den angeschlossenen klinischen Wissenschafterinnen und Wissenschaftern der Gruppe zu erforschen. Im PERISKOP 112 wurde das MIAAI mit seinen neuesten Forschungsergebnissen bereits eingehend vorgestellt.
Die Forschungsgruppe LIFE SCIENCES TECHNOLOGY (LiST) entwickelt intelligente Sensorsysteme für die personalisierte Medizin und Krankheitsprävention. Forschungsziel ist der endogene Biomarker-Nachweis mithilfe bio- und nanotechnologischer Membranen. Das LiST wurde in der letzten Ausgabe 113 des PERISKOP-Magazins präsentiert.
Die dritte derzeit an der DPU etablierte Forschungsgruppe CAAID beschäftigt sich mit der klinischen Implementierung von künstlicher Intelligenz in der Zahnmedizin und deren kritischer, benutzerorientierter Bewertung. Es gibt auch zahlreiche weitere Arbeitsgruppen z.B. in den Bereichen Versorgungsforschung, Natur- und Kulturgeschichte des Menschen und Neurodegeneration. Derzeit werden drei weitere Forschungsschwerpunkte geplant: Data Science in Medicine, Clinical Oncology sowie Oral Medicine.
Symposium „Future Outlook Imaging & Oncology“
Event-Unterstützer:
- Britische Botschaft Wien
- GSK Österreich
- Niederösterreichs Wirtschafts- agentur GmbH
Teilnehmende Institutionen:
- AIT Austrian Institute of Technology
- Universität von Cambridge
- Università degli Studi di Bari
- Katholische Universität des Heiligen Herzens, Rom
- Fondazione Policlinico UniversitarioAgostino Gemelli IRCCS
- und das Team für medizinische Bild- analyse und künstliche Intelligenz (MIAAI) der Danube Private University unter der Leitung von Dr. Ramona Woitek und Prof. Dr. Julia Furtner-Srajer.
Weitere Informationen: dpu-research.at
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