Rund 1.500 internationale Chirurginnen und Chirurgen tauschen sich von 15. bis 18. August 2022 im Rahmen der „International Surgical Week“ (ISW), dem Weltkongress der Chirurgie, über neueste Trends und Entwicklungen auf ihrem Fachgebiet aus.
Mag. Renate Haiden, MSc.
Freie Redakteurin
Zukunftsweisende Themen
Die Wiener Hofburg ist im Sommer Gastgeber für Medizinerinnen und Mediziner sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der ganzen Welt und feiert einmal mehr ihr Comeback als globale Meeting-Destination. Die Bundeshauptstadt reiht sich damit in eine Riege renommierter Austragungsorte wie Toronto, Bangkok, Krakau oder Basel. „Vor 23 Jahren, im Jahr 1999, war Wien das letzte Mal Gastgeber für diesen Kongress. Seit Pandemiebeginn hat der Kongress in dieser Form auch nicht mehr stattgefunden. Medizin hat grundlegend mit Menschen zu tun – daher braucht es dringend wieder diesen persönlichen Kontakt. Umso mehr freut es mich, dass wir heuer wieder diese Funktion übernehmen konnten“, sagt Kongresspräsident Univ.-Prof. Dr. Albert Tuchmann. Tradition, Qualität und hohe Seriosität zeichnen die Kongresse und Fortbildungen aus, die von der International Society of Surgery ISS/ SIC veranstaltet werden. Im Rhythmus von zwei Jahren findet ein Weltkongress wie dieser in Wien statt, der ebenfalls diesen Ansprüchen gerecht werden muss: „Wir haben viele Abstract-Einreichungen, jedoch gibt es einen sehr strengen Auswahlprozess“, sagt Tuchmann und freut sich bereits jetzt auf die Präsentationen. Immerhin hat sich die internationale Community für den Termin in Wien die Vorstellung von neuem Wissen und Erkenntnissen der letzten beiden Jahre „aufgespart“. Besonders freut sich der Kongresspräsident über die zahlreichen Anmeldungen: „Es ist nicht einfach, aktuell ein weltumspannendes Publikum nach Österreich zu holen, denn die Coronakrise hängt uns immer noch nach und auch der Ukraine-Krieg wirft seine Schatten über internationale Events.“
Kooperation von Fachgesellschaften
Ein besonderes Merkmal der ISW ist die Qualität der Inhalte. Teilnehmende lernen von den weltbesten Vordenkenden sowie Innovationsleadern der globalen chirurgischen Community. In dieser Zusammensetzung ist die ISW eine einmalige Plattform für wissenschaftliche und praktische Arbeitsgruppen, in der künftige Herausforderungen der Chirurgie im Mittelpunkt stehen werden. Diskutiert werden neue Ansätze und Standards, um bestmögliche patientenorientiere Lösungen aus der Wissenschaft in die Praxis zu bringen. Der Kongress ist mit 24 europäischen CME Credits anerkannt. Auch die Struktur des Kongresses ist speziell: Die „Surgical Week“ sind streng genommen nur vier Tage und finden immer im Sommer statt. „Es gibt keine begleitende Industrieausstellung, da der Entschluss, diesmal nach Wien zu kommen, sehr kurzfristig gefallen ist“, gibt Tuchmann Einblick. Expertinnen und Experten aus sechs renommierten Organisationen zeichnen für die Auswahl der Themen verantwortlich: The International Association of Endocrine Surgeons (www.iaes-endocrine-surgeons.com), The International Association for Trauma Surgery and Intensive Care (www.iatsic.org), The International Association for Surgical Metabolism and Nutrition” (www.iasmen.org), Breast Surgery International (www.bsisurgery.org), International Society for Digestive Surgery (www.cicd-isds.org) und die Alliance for Surgery and Anesthesia Presence (www.asaptoday.org). Das sorgt auch dafür, dass der Themenmix breit angelegt ist und von der Viszeralchirurgie über die endokrine Chirurgie bis hin zur Traumaversorgung, Intensivmedizin sowie der bariatrischen oder der plastischen Chirurgie reicht. Präsentiert werden Fallbespiele ebenso wie „die drei wichtigsten Paper der letzten fünf Jahre in acht Minuten“ oder Karrierethemen, wie etwa der Paradigmenwechsel in der Aus- und Weiterbildung. Für den Nachwuchs besonders interessant ist auch ein eigener „Writers Workshop“ vom World Journal of Surgery, der mit praktischen Tipps den Bogen von der Idee über das Manuskript bis hin zum Reviewprozess befasst. Kongress-Sprache ist Englisch.
„Die ISW ist eine wichtige Drehscheibe für die Forschung, die klinische Praxis und das weltweite Netzwerken“, freut sich der Kongresspräsident bereits jetzt auf August. Österreichische Chirurginnen und Chirurgen haben damit einen internationalen Top-Kongress direkt vor der Haustüre, der viele unterschiedliche Fachbereiche der Chirurgie abdeckt und eine großartige Chance bietet, Wien und Österreich als medizinische Kongressdestination „nach Covid“ wieder salonfähig zu machen.
Weitere Informationen über die International Surgical Week finden Sie auch unter www.isw2022.org.