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Frauen halten derzeit unser Land am Laufen

© BKA / Wenzel

Frauen halten derzeit unser Land am Laufen

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MMag. Dr. Susanne Raab ist seit Jänner Bundesministerin für Frauen und Integration. Gerade in der jetzigen Corona-Krise werden Frauen als Heldinnen des Alltags bezeichnet. Welche konkreten Maßnahmen die Frauenministerin aktuell setzt und wie sie Frauenpolitik generell vorantreiben will, das waren die Schwerpunkte im PERISKOP-Exklusivinterview. | von Mag. Petra Hafner

Frauenministerin MMag. Dr. Susanne Raab betrachtet Frauenpolitik als Gleichstellungspolitik. Im PERISKOP-Interview spricht sie über die unterschiedlichen Bedürfnisse von Frauen, wichtige Maßnahmen in der Frauengesundheit und wie die aktuelle Corona-Situation das Leben von Frauen beeinflusst.

PERISKOP: Sie sind seit Anfang des Jahres Bundes­ministerin für Frauen und Integration. Was sind für Sie die fünf wichtigsten To-dos in der Frauenpolitik?

raab: Mein wichtigstes Ziel als Frauenministerin ist es, die Selbstbestimmung aller Frauen in Österreich zu stärken. Es gilt, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit Frauen selbstbestimmt das Lebensmodell wählen können, das sie möchten — ob ohne Kinder, mit Kindern, im Berufsleben oder in der Familie und der Kinderbetreuung zu Hause. Ein Schwerpunkt meiner Arbeit wird in jedem Fall auch der Kampf gegen Gewalt an Frauen und Kindern sein: Jede Frau, jedes Mädchen, das einen Zufluchtsort braucht, muss wissen, wo sie Schutz findet. Gerade in der Corona-Krise haben wir gesehen, wie wichtig es ist, Angebote zu schaffen und Hilfe und Unterstützung zu bieten. Daher freue ich mich auch sehr darüber, dass es uns zum ersten Mal seit zehn Jahren gelungen ist, das Frauenbudget von zehn auf zwölf Mio. Euro aufzustocken. Außerdem ist mir der Kampf gegen Altersarmut bei Frauen wichtig. Denn durchschnittlich erhält eine Frau eine Pension von 1.000 Euro, bei Männern sind es 1.700 Euro. Hier kann das automatische Pensionssplitting ein wichtiger Hebel sein.

Im Regierungsprogramm wird Frauenpolitik als Gleichstellungspolitik mit dem Ziel bezeichnet, dass Frauen selbstbestimmt, ökonomisch unabhängig und frei von Gewalt oder Angst vor Diskriminierung leben. Wie und in welcher Zeitspanne kann dieses Ziel erreicht werden?

Gerade in Österreich sind wir in den letzten Jahren und Jahrzehnten da schon recht weit gekommen, aber wir müssen weiterkämpfen. Hier ist die gesamte Gesellschaft gefordert. Denn Frauenpolitik ist ein klassisches Querschnittsthema, das nicht nur Frauen betrifft. Auch die Männer müssen bereit sein, gemeinsam mit uns Frauen zu kämpfen. Ich würde mir wirklich wünschen, dass wir in naher Zukunft nicht mehr auf die noch immer fehlende Gleichstellung zwischen Mann und Frau hinweisen müssen.

Ich tausche mich regelmäßig mit Fachleuten aus. Nur so können wir Maßnahmen entwickeln, die auf die Bedürfnisse der jeweiligen Zielgruppen eingehen.

Noch immer ist eine von fünf Frauen im Laufe ihres Lebens von Gewalt betroffen. Welche konkreten Maßnahmen für einen besseren Gewaltschutz wollen Sie setzen?

Als Frauenministerin ist es mir ein besonderes Anliegen, den Opfer- und Gewaltschutz zu stärken. Deshalb werden wir auch im Frauenbudget einen weiteren Schwerpunkt im Kampf gegen Gewalt setzen. Im Integrationsbereich haben wir darüber hinaus Mittel für den Kampf gegen kulturell bedingte Gewalt wie Zwangsehen, Kinderehen oder auch weibliche Genitalverstümmelung (FGM) vorgesehen. Außerdem braucht es gerade im Gewaltschutz eine enge Zusammenarbeit mit der Polizei. Es ist wichtig, dass Frauen in Sicherheitsfragen besonders geschulte Polizistinnen und Polizisten als Ansprechpartnerinnen und -partner haben — es geht hier oft auch um Sexual­delikte, um besonders sensible Bereiche in der Würde der Frau.

Stichwort „häusliche Gewalt“. Seit Mitte März hat sich unser Alltag durch die Maßnahmen zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie massiv verändert. Sie haben an Frauen den Appell gerichtet, dass sich Betroffene beim ersten Anzeichen von Gefahr an die Frauen-Helpline wenden sollen …

Seit Beginn der Corona-Krise beobachten wir die Entwicklung von häuslicher Gewalt sehr genau. Gerade Existenzängste, Überforderung und mangelnde Möglichkeiten zu sozialer Interaktion sind Faktoren, die das Risiko für häusliche Gewalt steigen lassen können. Aus diesem Grund habe ich bereits früh ein Maßnahmenpaket geschnürt und eine breite Informationsoffensive gegen häusliche Gewalt gestartet. Wir haben die Frauen-Helpline unter 0800 222 555 finanziell und personell gestärkt. Frauen erhalten hier 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche telefonische Unterstützung in mehreren Sprachen. Des Weiteren haben wir die Online-Beratung unter www.haltdergewalt.at ausgebaut. Hierbei handelt es sich um ein Angebot für Frauen, wenn sie im gemeinsamen Haushalt nicht die Möglichkeit haben, ungestört telefonieren zu können. Auch dieses Angebot steht in mehreren Sprachen zur Verfügung. Zudem ist mir wichtig, dass jede Frau weiß, dass es in den Frauenhäusern in allen Bundesländern genug Kapazitäten und Ausweichquartiere gibt. Diesbezüglich bin ich im ständigen Austausch mit den zuständigen Landesrätinnen. Und: Jede Frau, die befürchtet, Opfer von häuslicher Gewalt zu werden, soll wissen, dass die Polizei selbstverständlich trotz Corona jederzeit einsatzbereit ist. Die Polizei nimmt auch im Falle von Quarantäne Wegweisungen vor.

Wie sind Ihre Erfahrungen bisher?

Eine erste Bilanz zeigt, dass unsere Informationsangebote bisher sehr gut angenommen werden: Seit der Präsentation des Maßnahmenpakets der Bundesregierung gegen häus­liche Gewalt verzeichnen wir etwa eine Steigerung der Anrufe bei der Frauen-Helpline um 71 Prozent. Wir werden auch weiterhin sehr wachsam sein, denn viele Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass ein Anstieg bei den Anzeigen erst mit Verzögerung eintreten kann, wenn wieder ein bisschen mehr Normalität in unseren Alltag eingezogen ist.

Was mir als Frauenministerin, unabhängig von der Corona-Krise, besonders wichtig ist, sind gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit, wirtschaftliche Unabhängigkeit für alle Frauen sowie die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Während der Corona-Krise sind Familien mit Kindern — und da gerade die Alleinerzieherinnen — besonders gefordert. Die Belastung reicht von Homeschooling und fehlender Betreuung über Homeoffice oder Arbeitslosigkeit, Pflege Angehöriger bis hin zu Existenzängsten. Welche konkreten Angebote gibt es für diese Frauen?

Eine besonders wichtige Sofortmaßnahme ist die Aufstockung des Familienhärtefonds auf 30 Mio. Euro für Menschen in Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit. So helfen wir Familien, Kindern und insbesondere auch Alleinerziehenden rasch und unbürokratisch. Die Bewältigung der Corona-Krise ist nämlich für alle Familien, aber insbesondere für Frauen, die fast 94 Prozent der Alleinerziehenden darstellen, eine große Herausforderung. Die Frauen müssen die Arbeit von zu Hause aus erledigen und parallel die Betreuung der Kinder zur Gänze übernehmen. Mir ist auch wichtig zu betonen, dass Kindergärten, Volksschulen, die AHS-Unterstufen, die Neuen Mittelschulen und die Sonderschulen selbstverständlich weiterhin für jene Schülerinnen und Schüler geöffnet haben, deren Eltern außer Haus erwerbstätig sein müssen oder aus anderen Gründen ihre Kinder nicht zu Hause betreuen können. Das ist vor allem für jene Eltern von großer Bedeutung, die in systemerhaltenden Branchen tätig sind — diese haben also auch weiterhin die Sicherheit, dass die Betreuung ihrer Kinder sichergestellt ist. Eine weitere Erleichterung, insbesondere für berufstätige Mütter, ist die Flexibilisierung der Sonderbetreuungszeit für Eltern und Angehörige. Denn es ist nicht einfach, Homeoffice und Kinderbetreuung, Haushalt und Hausaufgaben unter einen Hut zu bekommen.

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Viele Frauen sind in jenen Branchen beruflich tätig, welche jetzt als „systemerhaltend“ definiert sind. Diese Frauen werden gerne als „Heldinnen des Alltags“ bezeichnet. Ist das für Sie als Frauenministerin ausreichend?

Viele Österreicherinnen und Österreicher sind im Moment fast rund um die Uhr im Einsatz, um unser System aufrechtzuerhalten. Die Zahlen aus den systemrelevanten Branchen in Österreich zeigen, dass die Mehrheit davon Frauen sind: In Gesundheitsberufen sind beinahe zwei Drittel der Angestellten Frauen, im Handel mit Arzneimitteln oder Drogeriewaren sind es sogar 77 Prozent. Im Lebensmittelhandel sind zu 71 Prozent Frauen beschäftigt, in Bäckereien sind es 62 Prozent. Und in Trafiken sind mehr als 80 Prozent Frauen tätig. Viele dieser Jobs sind derzeit mit einem deutlich erhöhten Gefährdungs­potenzial verbunden. Umso dankbarer bin ich allen Frauen, dass sie unser Land derzeit am Laufen halten. Was mir als Frauenministerin, unabhängig von der Corona-Krise, besonders wichtig ist, sind gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit, wirtschaftliche Unabhängigkeit für alle Frauen sowie die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. In Österreich haben wir diesbezüglich zwar bereits viel erreicht, aber es liegt noch ein ganzes Stück Weg vor uns, um die Einkommenssituation von Frauen weiter zu verbessern.

Der Gender Pay Gap verdeutlicht das hohe Maß an Lohndiskriminierung gegenüber Frauen in Österreich. Wie kann dieser Gap reduziert werden?

Wir müssen bestehende Strukturen verändern. Dafür ist es ganz wichtig, bereits bei der jungen Generation anzusetzen. Denn vielfach arbeiten Frauen immer noch vermehrt in weniger gut bezahlten Branchen. Wenn wir die Gehaltssituation also nachhaltig verbessern möchten, müssen wir es schaffen, mehr Frauen in technische Berufe zu bringen. Daher ist wichtig, dass wir vor allem bei jungen Mädchen ansetzen und versuchen, ihr Interesse für technische und wissenschaftliche Berufe zu wecken und zu fördern. Sie müssen sich zutrauen, sich auch für bisher männlich dominierte Berufe zu entscheiden. Denn rund die Hälfte der weiblichen Lehrlinge entscheidet sich immer noch für Berufe wie Einzelhandels- oder Bürokauffrau und Friseurin, bei den Burschen arbeiten hingegen bereits mehr als ein Drittel in den besser bezahlten Berufsfeldern Metalltechnik, Elektrotechnik und KFZ-Technik. Unser Ziel muss es also sein, attraktive und moderne Berufsbilder abseits der sogenannten typischen Frauenberufe sichtbarer zu machen. Denn gerade der naturwissenschaftliche und technische Bereich bietet Mädchen und Frauen gute persönliche und berufliche Entwicklungschancen. Darüber hinaus sind unter anderem auch Erwerbsunterbrechungen und Teilzeitarbeit Faktoren, die sich negativ auf die Einkommen und Pensionen auswirken.

Eine aktuelle Petition fordert eine Verkürzung der Arbeitszeit im Sozialbereich auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich. Dies würde die großteils weiblichen und in Teilzeit arbeitenden Beschäftigten deutlich entlasten. Können Sie dieser Forderung etwas abgewinnen?

Die Arbeitgeber und Arbeitnehmer in der Sozialwirtschaft haben sich erst vor Kurzem auf ein Dreijahrespaket geeinigt, das sowohl eine Arbeitszeitverkürzung als auch Gehaltserhöhungen umfasst.

Glücklicherweise rückt immer mehr ins öffentliche Bewusstsein, dass sich Krankheiten vielfach bei Frauen und Männern ganz unterschiedlich äußern. Die Gendermedizin spielt in der Erforschung dieser Tatsache eine wichtige Rolle.

Gesundheit ist ein hohes Gut. Sind Sie mit der Gesundheit von Frauen in Österreich zufrieden?

In Sachen Frauengesundheit muss es uns vor allem darum gehen, Frauen zu mehr gesunden Lebensjahren zu verhelfen. Es gilt etwa zu vermitteln, dass Früherkennung Leben retten kann, denn je früher beispielsweise eine Krebserkrankung erkannt wird, desto besser ist sie behandelbar. Auch bei der Osteoporose, von der hauptsächlich Frauen betroffen sind, ist die rechtzeitige Vorsorge entscheidend für den Erfolg der Behandlung. Frauen leben zwar länger, aber gleichzeitig verbringen sie weniger Lebensjahre in guter Gesundheit. Es ist bedenklich, dass Frauen etwa bei chronischen Erkrankungen wie Diabetes oder auch zum Beispiel bei Depressionen viel länger und öfter betroffen sind als Männer. Im Jahr 2019 lag die Häufigkeit von Depressionen bei Frauen bei etwa 26 Prozent, bei Männern lediglich bei der Hälfte. Bekannt ist zudem, dass Frauen wesentlich mehr Schmerzmittel, Psychopharmaka und Schlafmittel verschrieben bekommen als Männer. Außerdem wissen wir, dass Frauen immer noch nicht oft genug zu Vorsorgeuntersuchungen gehen — Mammografien werden etwa bei Weitem nicht von allen genutzt.

Wir wissen, dass sich viele Krankheiten je nach Geschlecht anhand unterschiedlicher Symptome äußern und Medikamente anders wirken. Sollte Gendermedizin in Österreich verstärkt forciert werden?

Glücklicherweise rückt immer mehr ins öffentliche Bewusstsein, dass sich Krankheiten vielfach bei Frauen und Männern ganz unterschiedlich äußern und sich außerdem die Symptome deutlich voneinander unterscheiden — zum Beispiel wissen wir, dass Frauen bei einem Herzinfarkt ganz andere Symptome aufweisen als Männer. Die Gendermedizin spielt in der Erforschung dieser Tatsache eine wichtige Rolle. Daher haben wir uns im Regierungsprogramm auf die Förderung von Gendermedizin geeinigt. Denn auch wenn diese Unterschiede in der Symptomatik, aber auch etwa in der Wirkungsweise und Verträglichkeit von Arzneimitteln, immer mehr berücksichtigt werden, gilt es hier noch viel mehr an Forschungsarbeit zu leisten. So können korrekte Diagnose und zielgerichtete, effektive Therapien für Frauen und Männer sichergestellt werden.

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Frauen haben eine höhere Lebenserwartung als Männer und gehen auch regelmäßiger und öfter zu Vorsorgeuntersuchungen. Wie kann die Gesundheitsversorgung weiter gestärkt werden?

Als Frauenministerin liegen mir der Schutz, die Förderung und Unterstützung von Frauen in jedem Alter und allen Lebenssituationen besonders am Herzen. Hierbei gilt es nicht nur zu beachten, dass sich die Gesundheit von Frauen und Männern zum Teil deutlich unterscheidet. Wir dürfen auch nicht vergessen, dass die Bedürfnisse von jungen Frauen und Mädchen ganz andere sind als jene von Frauen mitten im Erwerbsleben und auch im höheren Alter. Die von Expertinnen und Experten erarbeiteten 40 Maßnahmen im Aktionsplan Frauengesundheit berücksichtigen alle diese Lebensphasen und greifen auch die Unterschiede bei der Erkennung und Behandlung von Krankheiten bei Frauen und Männern auf. Somit stellt er ein wichtiges Instrument in der Förderung der Frauengesundheit in Österreich dar. Aus diesem Grund haben wir uns auch im Regierungsprogramm darauf verständigt, dass wir den Aktionsplan Frauengesundheit weiterführen und fördern werden.

Die PRAEVENIRE Initiative Gesundheit 2030 erarbeitet aktuell mit Expertinnen und Experten das Weißbuch „Zukunft der Gesundheitsversorgung“ und will damit der Politik Handlungsempfehlungen für die Sicherung und Weiterentwicklung des österreichischen Gesundheitssystems geben. Wie wichtig erachten Sie Expertinnen- und Expertenmeinungen, anhand derer die Politik Entscheidungen trifft?

Die Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten ist selbstverständlich von großer Bedeutung. Auch mir ist es als Ministerin für Frauen und Integration wichtig, mich mit Fachleuten regelmäßig auszutauschen. Im Expertenrat für Integration beispielsweise bringen Fachleute aus unterschiedlichsten Bereichen bereits seit vielen Jahren ihre wissenschaftliche Expertise ein. Nur so können wir Maßnahmen entwickeln, die auf die Bedürfnisse der jeweiligen Zielgruppen eingehen.

Sie wollen die Chancen für Frauen im ländlichen Raum erhöhen. Wo sehen Sie dabei — auch aus Ihrer Sicht als gebürtige Oberösterreicherin — die größten Unterschiede zwischen Ballungszentren und einer ländlichen Region?

Wir wissen aus Studien, dass sich die Mehrheit der Frauen im ländlichen Raum sehr wohlfühlt. Das trifft insbesondere auf Frauen mit Kindern im Haushalt und junge Frauen zu. Besonders die Lebensqualität auf dem Land sowie in kleineren Gemeinden und Städten wird geschätzt. Wo wir ganz deutlichen Handlungsbedarf sehen, das sind die Zukunftsaussichten für Frauen im ländlichen Raum. Hier schneidet das urbane Umfeld besser ab. In dieses Thema spielen viele Faktoren hinein, vor allem die Kinderbetreuung im ländlichen Raum wird von jeder Vierten als Herausforderung gesehen, auch der Wunsch nach einer besseren Anbindung ländlicher Gemeinden an den öffentlichen Verkehr wird häufig geäußert. Hier weiß ich aus meinem regelmäßigen Austausch, dass etwa gerade in Oberösterreich für all jene, die eine flexiblere Kinderbetreuung brauchen, auch Angebote wie Tageseltern zur Verfügung stehen. Diese Möglichkeiten müssen im ländlichen Raum noch bekannter gemacht werden, damit Eltern wissen, wie vielfältig die Betreuung auch auf dem Land organisiert werden kann.

BioBox

MMag. Dr. Susanne Raab studierte Rechtswissenschaften und Psychologie an der Universität Innsbruck. Neben ihrem Doktoratsstudium war sie auch Universitätsassistentin am Institut für Zivilrecht. Raab begann ihre berufliche Karriere im Bundesministerium für Inneres als Referentin für Asyl- und Betreuungsangelegenheiten, ehe sie zur Referatsleiterin, Abteilungsleiterin und im Jahr 2017 zur Sektionsleiterin der Sektion Integration im Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres betraut wurde. Die gebürtige Oberösterreicherin Raab wurde am 29. Jänner 2020 als Bundesministerin für Frauen und Integration im Bundeskanzleramt angelobt.

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