Vom 22. bis 26. Mai 2023 fanden bereits zum 8. Mal die PRAEVENIRE Gesundheitstage im Stift Seitenstetten in Niederösterreich statt. Im Fokus standen spannende und aktuelle Themen wie Kinder- und Jugendgesundheit, Pflege, Arzneimittelversorgung und Digital Health. Mit einem neuen Kongressablauf und der Öffnung mancher PRAEVENIRE Gipfelgespräche für ein interessiertes Fachpublikum zeigte das PRAEVENIRE Gesundheitsforum, dass es nicht nur von Politik und Gesundheitssystem Reformen fordern kann, sondern auch selbst Erneuerungskraft und Dynamik besitzt.
Rainald Edel, MBA
Periskop-Redakteur
Für fünf Tage wandelte sich das Stift wieder in „das Zentrum“ für Vorträge, Dialoge und den Austausch über Themen zur Optimierung des österreichischen Gesundheitssystems. Zahlreiche prominente Vertreterinnen und Vertreter von Politik, Gesundheitswesen sowie viele Expertinnen und Experten aus ganz unterschiedlichen Bereichen des Gesundheitssystems fanden sich in den Stiftsräumlichkeiten ein, um aktuelle Themen und langjährige Missstände im Gesundheitssystem in Lösungen und konkrete Handlungsanleitungen für die Politik und Verantwortliche im Gesundheitssystem zu verwandeln.
Klarer Handlungsauftrag
Gesundheitswesen und Gesundheitspolitik sind in den Medien zu einem zentralen Thema geworden – und zunehmend negativ besetzt. „Jüngste Umfragen zeigen, dass das Vertrauen der Bevölkerung in unser Gesundheitssystem abgesunken ist. Wir müssen nun darauf achten, das Bild dieses hohen Gutes der Gesundheit und der Gesundheitsversorgung bei der Bevölkerung wieder zu stabilisieren. Die Menschen sollen daran glauben können, dass unser Gesundheitssystem im Stande ist, für die Menschen immer die beste Leistung zu erbringen“, sagt dazu PRAEVENIRE Präsident Dr. Hans Jörg Schelling in seiner Eröffnungsbotschaft zu den 8. PRAEVENIRE Gesundheitstage, im Stift Seitenstetten. Er erinnerte daran, dass der Verein PRAEVENIRE seit seiner Gründung für die Optimierung der solidarischen Gesundheitsversorgung in Österreich steht und die Diskussion rund um die Weiterentwicklung des heimischen Gesundheitswesens einst angestoßen hat. „Wir sind stolz darauf, dass mit den bisherigen Weißbüchern und dem Jahrbuch, die wir mit den PRAEVENIRE Expertinnen und Experten entwickelt haben, Impulse für Diskussionen gesetzt wurden. Wir merken aber heute auch, dass diese Diskussionen vielleicht nicht so geführt werden, wie wir uns das gewünscht hätten“, so Schelling. Denn oft werden nur einzelne Maßnahmen aufgegriffen. Was fehle, sei das große Gesamtbild.
Der gemeinnützige Verein PRAEVENIRE habe als Ansatz, die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten in den Mittelpunkt zu rücken und arbeite kontinuierlich daran, dass sich die einzelnen Forderungen und Handlungsempfehlungen wie Mosaiksteine zu einem Gesamtbild formen. Er freue sich, dass auch heuer wieder die zahlreichen Expertinnen und Experten intensiv an neuen Themen arbeiten, die dann Eingang in das nächste PRAEVENIRE Jahrbuch finden werden und als Handlungsmaßstab für Politik und Entscheidungsträger im Gesundheitssystem dienen.
Leben und arbeiten für die Menschen
Hausherr Abt Mag. Petrus Pilsinger, OSB erinnerte in seinen Begrüßungsworten an den heiligen Benedikt, der meinte: Wenn die Aufgabe zu groß sei, sollte man zu Hilfe kommen oder sie annehmen, da einer allein sie nicht bewältigen könne – genau diese Funktion sehe er auch in der Zusammenkunft der Expertinnen und Experten, die mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung zur Verbesserung des Gesundheitssystems beitragen. „Wenn wie hier in diesen Tagen Vertreterinnen und Vertreter von Wissenschaft, Lehre, Wirtschaft und Politik zusammenfinden, dann können die großen Herausforderungen unserer Zeit auf breiter Basis diskutiert werden. Die gemeinsame Arbeit ist die beste Voraussetzung für Lösungen, die am Ende allen zugutekommen“, so der Abt. „Gesundheit ist das höchste Gut – allen ist das bewusst, und gerade deshalb ist es unsere Aufgabe und Verantwortung als Vertreterinnen und Vertreter des Bundes, der Länder, der Gemeinden und insbesondere als Entscheidungsträger im Gesundheitswesen, der Sozialversicherungen, der Universitäten und des Bildungswesens, der im Gesundheitswesen aktiven Verbände und Vereine und – last, but not least – der Industrie, ständig am neuesten Stand der Forschung und ‚am Ball‘ zu bleiben, was die aktuellen Entwicklungen in diesem Bereich betrifft“, erklärt LAbg. Anton Kasser, der in Vertretung von Landeshauptfrau Mag. Johanna Mikl-Leitner die PRAEVENIRE Gesundheitstage eröffnete. Die von den Gesundheitsexpertinnen und -experten erarbeiteten Handlungsempfehlungen und Maßnahmen seien eine wichtige Entscheidungshilfe für die Politik und liefern die Grundlagen für eine positive Entwicklung des Gesundheitswesens in Österreich, so Kasser. „Das PRAEVENIRE Gesundheitsforum ist eine tolle Plattform, bei der man, wenn man sich die Ergebnisse der letzten Jahre ansieht, klar erkennt, dass nicht das Jammern, sondern das Handeln im Mittelpunkt steht“, erklärte Dr. Franz Leisch, Chief Digital Officer des Vereins PRAEVENIRE. „Wir wissen, wie es geht, wir haben es schon gemacht – und jetzt müssen wir es noch viel besser machen“, feuerte Leisch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der Eröffnung der 8. PRAEVENIRE Gesundheitstage an.
Prävention als roter Faden
Einig waren und sind sich die Expertinnen und Experten in einem Punkt – Vorsorge ist immer noch die beste Medizin. So wurde im Rahmen der Gesundheitstage an die Kraft der konservativen Therapien erinnert und wie wirkungsvoll diese vor allem im Bewegungsapparat sein kann. Auch Onkologinnen und Onkologen appellierten an regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, da die Früherkennung gute Heilungschancen bietet.
Prävention spielt auch bei Demenz eine wesentliche Rolle. Präsentierte Studien haben bewiesen, welch positiven Einfluss ein gesunder Lebensstil hat und wie wichtig es ist auf die Lebergesundheit zu achten. „Das Konzept der Bewegung als Prävention ist in unserem Berufsbild verankert. Wir können Menschen, die vielleicht schon mit Einschränkungen behaftet sind, dabei unterstützen, trotzdem präventiv gesundheitsförderlich aktiv zu sein. Wir haben die Kompetenz, sich anbahnende Pathologien frühzeitig zu erkennen und Gegenmaßnahmen anzuregen, Stichwort Bewegung auf Rezept, Mobilitätscheck oder Sturzprävention“, brachte Constance Schlegl, MPH. Physiotherapeutin und Präsidentin des Bundesverbands der Physiotherapeut:innen Österreichs, Physio Austria in die Diskussion ein. Diese Möglichkeiten zu nutzen sei besser als nur in kurative Maßnahmen und Tertiärprävention zu investieren.
Der komplette Ausstieg aus einer Sucht ist unumstritten der Goldstandard und das angestrebte Endziel jeder Therapie. Welche Maßnahmen zu setzen sind, wenn Prävention zu spät kommt und Suchtabstinenz nicht erfolgreich ist, erörterten Expertinnen und Experten im Rahmen eines Gipfelgespräches zum Thema Harm Reduction, am Beispiel des Rauchens.
In diesem Zusammenhang wurde auch die Neuauflage des Update Europe Papers „Raucherentwöhnung in der allgemeinmedizinischen Praxis“ vorgestellt. Suchterkrankungen müssen auf gesellschaftlicher Ebene als solche angesprochen und behandelt werden. Es müsse klar kommuniziert werden, was gesundheitsschädigend ist. Es braucht, um gesellschaftlich etwas zu verändern, groß angelegte Präventionskampagnen, niederschwellige Angebote (z. B. Bewegungsangebote), Kommunikation mit Ärztinnen, Ärzten, Sozialarbeiterinnen, Sozialarbeitern sowie Psychologinnen und Psychologen, so der Tenor im Gipfelgespräch. „Den Begriff Harm Reduction haben wir mit der Seitenstettener Petition fachlich präzise definiert. Jetzt ist es zentral, dass alle praktisch aktiv werden und konkret ins Tun kommen“, fasste Univ.-Prof. Dr. Michael Gnant vom Comprehensive Cancer Center der Medizinischen Universität Wien die Diskussion zusammen.
Über alle PRAEVENIRE Gipfelgespräche und Vorträge zog sich ein Gedanke: Jetzt geht es darum, das Bewusstsein der Bevölkerung für die Vorsorge zu stärken!
Rund 30 Prozent der Kinder in Österreich sind übergewichtig und adipös. Der prozentuale Anteil von Haltungsschäden hat sich in den letzten 50 Jahren von 20 auf 40 Prozent verdoppelt. Zudem zeigen Studien, dass viele Kinder und Jugendliche vor allem in der Coronapandemie gelitten haben. Die Folgen sind erhöhte Depressionsraten, Angstzustände und vermehrte Schlaf- und Essstörungen bis hin zu Suizidversuche. Auf Grund dieser alarmierenden Zustände erörterten Expertinnen und Experten ausführlich, welche Schritten zu Verbesserungen in der Kinder- und Jugendgesundheit zu setzen sind.
Um die Gesundheitsversorgung junger Menschen stehe es unter anderem auch deshalb schlecht, weil es zu wenige Fachärztinnen und Fachärzte sowie zu wenige im Bereich der Kinder- und Jugendheilkunde ausgebildete Therapeutinnen und Therapeuten gibt, schilderte Markus Wieser, Präsident der Arbeiterkammer Niederösterreich und Obmann des Fördervereins Kinder- und Jugendrehabilitation. Es mangle zudem an Kindergesundheitszentren, die Gesundheitsleistungen wie Ergo-, Logo- und Physiotherapie ebenso beherbergen sowie psychosoziale Angebote und Präventionsangebote. Die fehlenden Kassenpraxen für Kinder- und Jugendheilkunde führen dazu, dass vor allem weniger gut situierte Familien notwendige Untersuchungen und Behandlungen nicht vornehmen können.
„Wenn wir – wie in Sonntagsreden gerne und oft betont wird – Kinder und Jugendliche als die Zukunft betrachten, dann müssen wir auch ihrem Recht auf Gesundheit in der Gegenwart Rechnung tragen“, so Wieser. Als Maßnahmen fordert er neben der Einrichtung eines eigenen Staatssekretariats für Kinder- und Jugendgesundheit im Gesundheitsministerium, das mit einer Querschnittskompetenz ressortübergreifend die Interessen von jungen Menschen vertritt, auch eine Kinder- und Jugendgesundheits-Milliarde, um das Staatssekretariat auch mit den nötigen Mitteln auszustatten. Zwar habe der von ihm geschaffene Förderverein Kinder- und Jugendlichenrehabilitation in jahrelanger beharrlicher Arbeit die Schaffung von sechs auf diese Zielgruppe spezialisierte Reha-Einrichtungen durchgesetzt, doch noch weitere Aufgaben warten auf den Verein. So beispielsweise die arbeitsrechtliche Freistellung von Eltern und Betreuungspersonen, wenn sie ihr Kind in der Rehabilitation begleiten.
Welche Spätfolgen es hat, wenn in der Kindheit nicht auf Gesundheit geachtet wird, schilderte Univ.-Prof. Dr. Stefan Nehrer, Facharzt für Orthopädie und orthopädische Chirurgie, Facharzt für Sportorthopädie und Leiter des Zentrums für Regenerative Medizin an der Donau-Universität Krems. Heute ist bereits einer von vier Erwachsenen über 40 Jahre von Arthrose betroffen, eine Folge von Bewegungs- armut und Übergewicht. Dabei wäre es laut Nehrer relativ einfach, dieser Entwicklung entgegenzuwirken. „Wir haben in der Studie etwa gesehen, dass Kinder an Schulen, die mehr als drei Turnstunden pro Woche anbieten, wesentlich weniger mit orthopädischen Problemen zu kämpfen haben als jene, die Schulen mit nur ein oder zwei Turnstunde pro Woche besuchen“, so Nehrer der für eine tägliche Turnstunde an Schulen eintritt.
Gespräche zu Digital Health fortgeführt
Mit drei prominent besetzten Gipfelgesprächen wurde in Seitenstetten der Dialog über Digital Health fortgesetzt und die Themen des 5. PRAEVENIRE Digital Health Symposions „Shape the Future“, das Ende April in Wien unter der Leitung von Prof. Dr. Rein- hard Riedl, Dozent an der Berner Fachhochschule, stattgefunden hat, weiter vertieft und ausgebaut. Der erste Themenblock widmete sich dem Thema ELGA, der elektronischen Gesundheitsakte. „ELGA hat enorme unausgeschöpfte Potenziale. Es geht jetzt darum, dieses kraftvolle System auch zu nutzen“, meinte Franz Leisch. Dass zur Nutzung des Potenzials noch einiges notwendig ist, verdeutlichte Dr. Alexander Moussa, Leiter des Referats „e-Health in Ordinationen“ der Österreichischen Ärztekammer, mit seiner Forderung nach frühzeitiger Einbindung der Ärzteschaft in die Weiterentwicklung, ausreichender Finanzierung und Anwenderfreundlichkeit der Benutzeroberflächen. Weitere Punkte auf der Wunschliste der Fachleute: die Ermöglichung des Zugriffs auf ELGA für andere Gesundheitsberufe, wie beispielsweise die Physiotherapie oder Ergotherapie. Von Patientenseite wird erwartet, dass Befunde, Diagnosen und Medikation, aber auch Impfdaten und Zuweisungen lückenlos in ELGA zur Verfügung stehen − und zwar dann, wenn sie selbst das so wünschen.
Um die Nutzung von Gesundheitsdaten für den Bereich der EU einheitlich zu regeln, hat die EU-Kommission die Initiative zu einem Europäischen Raum für Gesundheitsdaten (EHDS) ergriffen. Was es braucht, damit Österreich bei der Datennutzung in der ersten Liga mitspielen kann, schilderte Dr. Dietmar Bayer, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Telemedizin und e-Health, Herausgeber des „Positionspapiers zum European Health Dataspace“ im zweiten Gipfelgespräch: „Es geht um den Aufbau eines österreichischen Gesundheitsdatenraums (AHDS) sowie um die Entwicklung einer gemeinsamen Umsetzungsstrategie aller relevanten Stakeholder.“ Zudem gilt es, eine koordinierende Stelle zu schaffen, welche die Datennutzung, vor allem durch die Industrie, im Auge behält. Einigkeit herrscht darüber, dass die Einbindung der Bevölkerung eine zentrale Voraussetzung darstellt.
Die Pandemie hat digitale Versorgungsoptionen, wie Telekonsultationen, digitale Therapiebegleitung und Gesundheitsanwendungen (DIGAs), stärker in den Fokus gerückt. Die notwendigen Rahmenbedingungen für deren Systemimplementierung standen im Mittelpunkt des dritten Gipfelgesprächs im Rahmen des Digital Health-Schwerpunktes in Seitenstetten. „Bei den digitalen Gesundheitsanwendungen fehlt die ‚Letzte Meile‘, sprich der Lückenschluss zwischen den diversen Systemen und den Anwenderinnen bzw. Anwendern“, meinte Univ.-Prof. Dr. Matthias Bolz vom Kepler Universitätsklinikum Linz. Dafür brauche es eine Hilfestellung in Form einer zentralen Übersicht, die zeigt, welche Anwendungen es gibt, damit Patientinnen, Patienten sowie das Gesundheitspersonal eine qualifizierte Entscheidung zum passendsten Angebot fällen können. „Man muss in Österreich endlich ins Tun kommen“ forderte Susanne Erkens-Reck, General Manager bei Roche Austria. Denn während man hierzulande noch nicht einmal die Rahmenbedingungen abgesteckt habe, seien digitale Gesundheitsanwendungen in anderen Ländern schon längst Teil der Regelversorgung.
Die wichtigsten Forderungen aus Expertensicht
Den Abschluss der 8. PRAEVENIRE Gesundheitstage im Stift Seitenstetten bildete der PRAEVENIRE Networking-Brunch, zu dem auch die Bevölkerung der Gemeinde Seitenstetten sowie im Rahmen des Projektes PRAEVENIRE Summer School auch Schülerinnen und Schüler des Stiftsgymnasiums geladen waren. Dabei gab Prof. Roar Maargaard, der Präsident der Nordic Federation of General Practitioners, der in der dänischen Stadt Århus eine allgemeinmedizinische Praxis betreibt, einen Einblick in die primäre Gesundheitsversorgung seines Landes. Zentraler Baustein des dänischen Gesundheitssystems sind die allgemeinmedizinischen Ordinationen. Die intensive Einbindung digitaler Tools unterstützt Patientinnen und Patienten wie die Behandelnden zusätzlich. „Bereits seit 20 Jahren ist e-Health in Dänemark gelebte Praxis, die laufend ausgebaut und verbessert wird“, schilderte Morten Elbæk Petersen, CEO von Sundhed, dem dänischen Pendant zur heimischen ELGA.
In einer abschließenden Podiumsdiskussion erläuterten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nochmals die wichtigsten Forderungen, die im Zuge einer Reform des österreichischen Gesundheitssystems zu berücksichtigen sind:
- Wichtig wäre eine einheitliche digitale Lösung für alle Bürgerinnen und Bürger, ähnlich wie die Grüne-Pass-App, die einen niederschwelligen Zugang zu den eigenen Gesundheitsdaten, aber auch zu Gesundheitsleistungen darstellt.
- Es muss mehr in Vorsorge investiert werden. Allerdings braucht es dazu eine entsprechende Struktur im Hintergrund.
- Speziell chronisch kranken Menschen müssen wir mehr integrierte Versorgung bieten – ausgehend von den Primärversorgungszentren über den fachärztlichen Bereich bis zu den Spezialambulanzen und den Spitälern.
- Regelungen im Gesundheitsbereich müssen eingehalten werden, um Qualität und Ergebnisse kontrollieren zu können.
- Es braucht in Österreich eine umfassende Stärkung der Primärversorgung sowie einen weiteren Ausbau der Primärversorgungseinheiten (PVE) unter Einbeziehung aller Gesundheitsberufe.
- Die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung muss deutlich gesteigert werden. Flankierend müssen auch entsprechende Angebote in Prävention und Social Prescribing rasch implementiert werden.
- Es braucht einen massiven Ausbau des niedergelassenen ambulanten Systems, und den Ersteinstieg in das Gesundheitssystem über die Hausarztpraxis.
- Das Gesundheitssystem muss im Rahmen des Finanzausgleichs finanziell wieder stabilisieren und dem Gesundheitspersonal wieder mehr Wertschätzung entgegengebracht werden.
Ausblick
Welche Reformschritte im Gesundheitsbereich angegangen werden sollen und welche Lösungsvorschläge und Handlungsempfehlungen es dabei aus Expertensicht gibt, wird vom bis 10. Juli bei den PRAEVENIRE Gesundheitsgesprächen in Alpbach diskutiert.
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