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Personalisierte Betreuung in der Wundversorgung

© Peter Provaznik
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Personalisierte Betreuung in der Wundversorgung

© Peter Provaznik
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Die Initiative Wund?Gesund! organisierte das bereits 4. Dialogforum in der Wiener Servitengasse, an dem sich zahlreiche Anwesende einen guten Überblick über den Ist-Stand der Wundversorgung in Österreich verschaffen konnten und die Möglichkeit nutzten, mit a. o. Univ.-Prof. Dr. Herwig Ostermann, Geschäftsführer der Gesundheit Österreich GmbH, über Innovationen in der österreichischen Wundversorgung zu diskutieren. | von Dren Elezi, MA

Effizientes und innovatives Wundmanagement beschleunigt den Heilungsprozess, reduziert Kosten und steigert das Patientenwohl. In diesem Sinne organisierte die Initiative Wund?Gesund! ihr bereits 4. Dialogforum in der Wiener Servitengasse. Impulsgeber des Abends war ao. Univ.-Prof. Dr. Herwig Ostermann, der mit seinem Vortrag zum Thema „Die Zukunft hat bereits begonnen — Innovationen in der Gesundheitsversorgung“ die Grundlage für eine angeregte Diskussion lieferte. „Das Thema ‚personalisierte Medizin‘ eignet sich sehr gut, um viele Herausforderungen, die im Gesundheitswesen auf uns warten, zu beschreiben. Wundmanagement ist in diesem Zusammenhang ein wichtiger Bereich, weil es sich auch hier um eine Form der personalisierten Betreuung handelt, bei der es zentral ist, auf die speziellen Bedürfnisse der einzelnen Patientinnen und Patienten einzugehen.“ In seiner spannenden Keynote gab Ostermann auch einen Ausblick in die Zukunft und präsentierte zentrale Dimensionen der personalisierten Medizin, „durch die wir in der Lage sein werden, über die Wirksamkeit bestimmter Therapien Vorhersagen zu treffen und damit die Möglichkeit schaffen, Prävention zu personalisieren.“ Eine solche personalisierte Medizin im Bereich der Wundversorgung deckt sich mit den Forderungen der Initiative Wund?Gesund!, die für Patientinnen und Patienten eine individuell abgestimmte Behandlung mit Materialien nach State-of-the-Art und eine bessere Patientenaufklärung für wesentlich erachtet. Immerhin leben knapp 250.000 Österreicherinnen und Österreicher mit einer chronischen Wunde. Aufgrund der demografischen Entwicklung ist anzunehmen, dass diese Zahl in den nächsten Jahren ansteigen wird. Die Betroffenen leiden meist unter den nicht verheilenden offenen Wunden. Der Geruch der Wunde, der häufige Verbandswechsel, das Gefühl der Scham, Bewegungseinschränkungen aber auch Auswirkungen der Wunde auf das Selbstwertgefühl und das Körperbild zählen u. a. zu den Beeinträchtigungen. Nicht selten folgen auch Infektionen, die zu Amputationen führen können und schließlich die Lebenserwartung drastisch verkürzen. Eine professionelle Wundmedizin und innovative Wundbehandlungen können die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten hingegen deutlich erhöhen.

Mit personalisierter Medizin werden wir in der Lage sein, Vorhersagen über die Wirksamkeit bestimmter Therapien zu treffen und damit die Möglichkeit schaffen, Prävention zu personalisieren.

Ziel: Verbesserung der Wundmedizin

Der Sprecher der Initiative Wund?Gesund!, Mag. Philipp Lindinger, begrüßte den offenen und konstruktiven Austausch mit a. o. Univ.-Prof. Dr. Ostermann und betonte einmal mehr die Bedeutung der Initiative. „Unser Ziel ist es, einen Beitrag zur Verbesserung der Wundmedizin und -versorgung in Österreich zu leisten, um gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern eine optimale Versorgung für Patientinnen und Patienten mit chronischen Wunden zu etablieren. Das Dialogforum Wund?Gesund! bietet daher eine Plattform für den Austausch und trägt zur Förderung von Synergien, Kooperationen und Konsensfindung bei. Es ist uns ein großes Anliegen, das Thema Wundmedizin in die Öffentlichkeit zu tragen und die Relevanz moderner Wundmedizin immer häufiger zu beleuchten.“ Zudem wies Lindinger darauf hin, dass auch weiterhin Handlungsbedarf bestehe, „um die Herausforderungen in der Wundversorgung zu meistern. Besonders wichtig wären hier die Einbindung von Expertinnen und Experten aus dem Krankenhausbereich, um eine nahtlose Überleitung in den ambulanten Bereich gewährleisten zu können, sowie Ausbildungsmaßnahmen, die zu einer Erhöhung der Qualität der Wundmedizin beitragen sollen.“

Der Tag der Wunde 2019

Um auf das sensible Thema der Wundversorgung aufmerksam zu machen, findet der „Tag der Wunde“ heuer am 20. September zum bereits 4. Mal statt. Die Hauptveranstaltung und die gemeinsame Aktivität der Initiative mit dem Verein Wundmanagement Tirol wird dieses Jahr in Innsbruck organisiert. Mit mehr als 80 teilnehmenden Institutionen in ganz Österreich und vielen Apotheken, die den Wundtag in den letzten Jahren mit Informationsmaterial unterstützten, wird die Bewusstseinsschaffung für die Notwendigkeit bester Wundmedizin und –versorgung auch in diesem Jahr groß geschrieben. Seit mittlerweile vier Jahren werden von der Austrian Wound Association — AWA und der Initiative Wund?Gesund! konkrete Aktionen gesetzt, um möglichst viele Personen zu erreichen und über Vorteile innovativer Wundversorgung aufzuklären. Zahlreiche Institutionen und Expertinnen und Experten wirkten an dem österreichweiten Aktionstag mit und gaben in diesem Rahmen Patientinnen und Patienten mit chronischen Wunden eine Stimme, die zu mehr Transparenz in der landesweiten Wundversorgung beitragen soll. Weitere Informationen zum „Tag der Wunde“ finden Sie unter www.wundtag.at sowie www.tagderwunde.at.

Über die Initiative Wund?Gesund!

Die Initiative Wund?Gesund! ist ein Zusammenschluss von Medizinprodukte-Unternehmen aus dem Bereich Verbandstoffe und Kooperationspartnern aus dem Gesundheitswesen. Ziel ist die optimale Wundversorgung für Patientinnen und Patienten durch effiziente und innovative Wundmedizin und mehr Transparenz im Bereich Verbandstoffe, was den Genesungsprozess beschleunigt, (Folge-)Kosten reduziert und das Patientenwohl steigert. Die Initiative Wund?Gesund! will daher verstärkt über Chancen und Möglichkeiten einer modernen Wundmedizin aufklären und mehr Transparenz im Bereich Verbandstoffe für die optimale Patientenversorgung erreichen. www.wund-gesund.at


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