Im Oktober erhielt die VAMED-KMB, ein Unternehmen des weltweit führenden Gesundheitsdienstleisters VAMED, die höchste internationale Auszeichnung für Unternehmensführung und für ihren Einsatz in der Corona-Pandemie.
Mag. Sophie Brunnhuber, BA
Gesundheitsjournalist
Die 1.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der VAMED-KMB konnten sich heuer über die international höchste Anerkennung für Organisations- und Unternehmensführung freuen. Der EFQM Global Award, der durch eine Expertenjury aus Wirtschaft und Wissenschaft vergeben wird, gilt als eine Auszeichnung mit den strengsten Vergabekriterien im Bereich Unternehmensführung. Der VAMED-KMB wird dadurch eine große Ehre zuteil und ihre Arbeit im Gesundheitssektor gewürdigt.
Den Global Award verliehen zu bekommen, ist für uns eine besondere Ehre. Es bestätigt unsere erfolgreiche Strategie, eine Gesundheitseinrichtung über den gesamten Lebenszyklus integriert und nachhaltig zu planen [...].
Kai Ostermann
Auszeichnung für VAMED
Zu den früheren Preisträgern des EFQM-Awards zählen prominente internationale Unternehmen wie Bosch, BMW und Infineon. Das EFQM-Modell wird weltweit von etwa 50.000 Unternehmen angewendet. 2022 kamen global nur neun Finalisten in die engere Auswahl für diese Auszeichnung, die VAMED-KMB konnte sich gegen ihre Mitbewerber durchsetzen. Am 27. Oktober 2022 wurde die VAMED-KMB als EFQM Global Award Winner 2022 ausgezeichnet.
Die Preisverleihung fand in Lyon statt und ehrt die VAMED-KMB für ihre herausragende Unternehmens- und Organisationsführung. Die EFQM würdigte auch die langfristig auf die Zukunft ausgelegte Planung der VAMED-KMB, die hohe Mitarbeiterzufriedenheit und die Nachhaltigkeit des Betriebs. So konnte die VAMED-KMB den Energieverbrauch am Universitätsklinikum AKH Wien in den letzten 25 Jahren um ein Viertel senken und dadurch CO2 in der Höhe von 382.000 Tonnen vermeiden. Nachhaltigkeit und der Einsatz neuer Technologien sind ein wichtiges Kriterium in der technischen Betriebsführung und laufenden Verfügbarhaltung des AKH.
Die Hintergründe des EFQM-Awards
Der EFQM-Award wird auf Grundlagen des EFQM-Modells vergeben. Dabei handelt es sich um ein Managementmodell, das bereits 1988 von der European Foundation for Quality Management entwickelt wurde. Es ist die europäische Antwort auf den in den Vereinigten Staaten hochgeschätzten Malcolm Baldrige National Quality Award und den japanischen Deming-Preis. Das Ziel des EFQM Global Awards ist es, weltweit herausragende Unternehmen und Organisationen auszuzeichnen – egal ob privat, öffentlich oder gemeinnützig. Die preisgekrönten Organisationen weisen eine beeindruckende Erfolgsbilanz bei der Umsetzung ihrer Strategien auf und zeigen stets kontinuierliche Verbesserungen ihrer Leistungen.
Bevor der EFQM Award vergeben wird, kommt es zu einem qualitativ hochwertigen und herausfordernden Bewertungsverfahren, um Good Pratices zu identifizieren. Im Zuge dessen verbringt ein internationales Team von vier bis acht Fachleuten eine Woche in den nominierten Unternehmen und prüft diese auf Herz und Nieren. Unter anderem werden Nachweise kontrolliert und Einzelpersonen sowie Teams befragt, um zu analysieren, wie effektiv das Unternehmen seine strategischen Ziele erreicht. Die Fachleute wurden im Vorfeld eigens für ihre Aufgabe geschult und bringen für die Vergabe der EFQM Awards ihr Fachwissen ein. Es handelt sich dabei um eines der strengsten Bewertungssysteme der Welt.
In Folge der Prüfung wird ein Feedbackbericht erstellt, der dem geprüften Unternehmen eine Fülle wertvoller Impulse gibt, die der Organisation bei der Verbesserung der Erreichung ihrer strategischen Ziele helfen sollen. Dieser Feedbackbericht wird von den Fachleuten erstellt, die das Unternehmen vor Ort unter die Lupe nehmen konnten. Im Anschluss entscheidet eine unabhängige Jury über den Anerkennungsgrad für jede teilnehmende Organisation.
Das EFQM-Modell als ganzheitliches Organisationsmodell
Das EFQM-Modell ermöglicht eine ganzheitliche Sicht auf Organisationen und bietet Support für den Aufbau und die Weiterentwicklung von umfassenden Managementsystemen. Somit können Verbesserungspotenziale ermittelt werden, was in weiterer Folge dabei hilft, den Geschäftserfolg zu verbessern.
Das Modell wurde seit seiner Einführung mehrfach weiterentwickelt und 2020 einer umfassenden Revision unterzogen. Es wurde sichtbar, dass besonders die Einbindung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in kontinuierliche Verbesserungsprozesse von großer Bedeutung ist, um Innovation und Weiterentwicklung zu ermöglichen.
Das Modell wird durch eine Bewertungslogik ergänzt, die sogenannte RADAR Logik ergänzt, um geschlossene Regelkreise sicherzustellen. RADAR steht für:
- Results (Ergebnisse)
- Approach (Vorgehensweise)
- Deployment (Umsetzung)
- Assessment & Refinement (Bewertung und Verbesserung)
Dieses Modell stellt die Organisation in den Mittelpunkt, deren drei Grundpfeiler die Ausrichtung, die Realisierung von Unternehmenszielen und deren Ergebnisse sind. Dabei fließen in die Ausrichtung der Organisation der Zweck, eine Vision und die Unternehmensstrategie ein, welche durch Organisationskultur und Unternehmensführung ergänzt werden. Das zusammen gibt der Organisation eine Richtung und Ziele, die es zu erreichen gilt. Für die Realisierung von Zielen müssen Interessensgruppen (z. B. Kunden, Eigentümer, Mitarbeiter, etc.) eingebunden, Transformationen vorangetrieben und ein nachhaltiger Nutzen geschaffen werden. Die Ergebnisse, welche die Organisation in der Folge erzielt, setzen sich aus der Wahrnehmung der Interessengruppen und leistungsbezogenen Ergebnissen zusammen.
Die verschiedenen Stufen des EFQM-Awards
Bei den EFQM Awards können Unternehmen verschiedene Stufen der Anerkennung erreichen, von der Auszeichnung „Validated by EFQM“ über „Qualified by EFQM“ und „7 Star Recognised by EFQM“ bis hin zur höchsten Kategorie, der Auszeichnung mit dem „EFQM Global Award“.
„Validated by EFQM“ richtet sich an alle Unternehmen, die eine schnelle, unabhängige und kompetente Einschätzung wünschen, welche Aspekte ihrer Organisation sie wie verbessern könnten. Hierbei bewertet man als Unternehmen die eigenen Leistungen selbst und bespricht die Ergebnisse im Anschluss mit einem externen Prüfer. Dadurch erhält das Unternehmen detailliertes Feedback und Optionen für die Weiterentwicklung.
„Qualified by EFQM“ bietet eine detaillierte Analyse der Leistung eines Unternehmens in Hinblick auf die Kriterien des EFQM-Modells. Die Einreichung wird von zwei Assessoren anhand der Schlüsselkriterien des Modells geprüft. Daraufhin folgt eine detaillierte Rückmeldung zur Umsetzung der strategischen Ziele, sowie Empfehlungen für künftige Entwicklungen.
Bei „Recognised by EFQM“ liegt das Augenmerk auf der externen Perspektive auf die Leistungen der Organisation. Ausgewählte unabhängige Experten richten ihr Feedback auf strategische sowie operative Aspekte, diese Außenansicht bietet wertvolle Ergänzungen zur eigenen Perspektive. In diesem Verfahren enthält das Feedback konkrete Ratschläge zur Verbesserung des Unternehmens aufgrund des EFQM-Modells. Die Sternebewertung, die Unternehmen im Zuge der Stufe „Recognised by EFQM“ erhalten, umfasst drei bis sieben Sterne, die erreichte Anerkennung ist drei Jahre gültig.
Teilnahme bietet echten Mehrwert
Die Teilnahme am EFQM Global Award bietet viele Vorteile, denn neben internationaler Sichtbarkeit des eigenen Unternehmens bietet sich auch die Chance auf eine Auszeichnung und einen Beleg herausragender organisatorischer Leistungen. Gerade die VAMED-KMB zeigt immer wieder in ihrem Handeln, dass sie bei Unternehmensführung und bei ihrem Einsatz im Gesundheitswesen Exzellenz und Innovation an den Tag legt.
Die EFQM Global Awards machen Unternehmen international sichtbar, dadurch werden die internationale Zusammenarbeit und wertvoller Erfahrungsaustausch gefördert und neue Projekte können entstehen. Zudem ist der EFQM-Preis ein Beleg hochwertiger organisatorischer Leistungen.
Durch den fundierten Feedbackbericht können Lösungen identifiziert werden, was wiederum Fortschritt und Verbesserungen der Leistungsfähigkeit ermöglicht. Damit werden Unternehmen unterstützt, nach einem immer höheren Standard zu streben und sich weiterzuentwickeln.
Die EFQM Awards bieten eine ganzheitliche Philosophie und verschiedene Tools, um vortreffliche Ergebnisse zu erreichen. Dabei geht es neben verschiedenen Qualitätsmerkmalen auch um die Mitarbeitermotivation, um die Optimierung von Arbeitsabläufen und um die Verbesserung des Produktportfolios.
Bisherige erfolgreiche Projekte der VAMED-KMB
Bereits seit 1986 widmet sich die VAMED-KMB dem reibungslosen und unterbrechungsfreien technischen Krankenhausbetrieb im Universitätsklinikum AKH Wien. Damit trägt die VAMED-KMB zu einer nachhaltigen Gesundheitsversorgung der Wienerinnen und Wiener bei und achtet dabei stets auf die Verwendung moderner Geräte und die Gestaltung des Krankenhausbetriebs nach neuesten Methoden.
Bis 2030 setzt die VAMED-KMB bei laufendem Krankenhausbetrieb diverse Errichtungs- und Erneuerungsprojekte um, damit die Krankenhausorganisation konstant auf modernste Technik zurückgreifen kann. Bisher wurden zahlreiche Projekte von der VAMED erfolgreich umgesetzt, wie beispielsweise die Kinder- und Jugendpsychiatrie im AKH, was besonders bei steigenden Zahlen an psychischen Erkrankungen unter Kindern und Jugendlichen von Bedeutung ist. Außerdem wurden am Kinder-OP-Zentrum und dem Herz-Thorax-Zentrum weitere Schritte gesetzt, um Patientinnen und Patienten sowie Ärztinnen und Ärzten eine hochqualitative ärztliche Versorgung und modernstes Equipment zur Verfügung zu stellen. Solche Maßnahmen haben zum Ziel, allen Patientinnen und Patienten des Universitätscampus Wiens die bestmögliche medizinische Versorgung nach neuesten technischen Möglichkeiten zu bieten.
Die hohe Auszeichnung ist zugleich eine Anerkennung für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mit ihrem Einsatz jeden Tag spitzenmedizinische Patientenver-sorgung, Forschung und Lehre ermöglichen.
Christian Krebs
Was geschieht nun nach der EFQM-Bewertung?
Die VAMED-KMB hat die jährliche Bewertung auf Basis des EFQM-Modells durch ihren Kunden in ihrem Vertrag mit der Stadt Wien als Rechtsträgerin des AKH Wiens integriert. Damit hat sich die VAMED-KMB zur kontinuierlichen Weiterentwicklung verpflichtet. In ihrer Bewertung unterstrich die EFQM, dass die langfristige Partnerschaft von Stadt Wien und VAMED-KMB die Basis für den weiteren Ausbau des medizinischen Angebots geschaffen hat.
EFQM-Auszeichnungen der VAMED-KMB
2010 und 2013 wurde die VAMED-KMB Prize Winner im internationalen EFQM Award in der Kategorie „Erfolgreich durch das Talent der Mitarbeiter“, 2012 Prize Winner in der Kategorie „Kreativität und Innovation“ und 2015 Prize Winner in der Kategorie „Nutzen für Kunden schaffen“. Seit 2017 ist die VAMED-KMB im EFQM Global Excellence Index als „Platinum Leading Organization for Excellence“ gelistet. 2018 wurde das Unternehmen beim EFQM Global Excellence Award gleich als doppelter Prize Winner ausgezeichnet. Die EFQM-Jury bewertet die VAMED-KMB als internationalen Qualitäts-Vorreiter in den Kategorien „Kreativität und Innovation“ sowie „Erfolg durch das Talent der Mitarbeiter“.
Die EFQM-Auszeichnungen sind für die VAMED-KMB ein deutliches Zeichen, dass die Arbeit hinsichtlich eines Mehrwerts für den Kunden, aber auch die Ausrichtung auf Nachhaltigkeit und Kontinuität gewürdigt wird. Zugleich ist diese Auszeichnung eine Anerkennung für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie alle stärken die Rolle der VAMED-KMB als langfristiger Partner im Wiener Gesundheitswesen durch ihre tägliche hochwertige Arbeit, ihre Innovationskraft und ihr besonderes Engagement.
FactBox
Die VAMED ist ein weltweit führender Gesamtanbieter für Einrichtungen im Gesundheitswesen. Ihr Portfolio geht von der Projektentwicklung über die Planung und die schlüsselfertige Errichtung von Gesundheitseinrichtungen bis hin zur Instandhaltung und technischen, kaufmännischen und infrastrukturellen Dienstleistungen. Sie wurde 1982 für das Projektmanagement des AKH Wien gegründet, hat mehr als 1.000 Gesundheitsprojekte in über 100 Ländern realisiert und mehr als 24.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Seit ihrer Gründung hat die VAMED Projekte in Europa, im Mittleren Osten, in Afrika und Asien realisiert.
2002 verwirklichte sie ihr erstes PPP-Modell (Public Private Partnership). PPPs dienen der Realisierung von Großprojekten durch private Teilnehmer. Dabei werden Projekte durch den privaten Sektor übernommen, der dann selbst für Finanzierung, Entwurf, Errichtung und Betrieb aufkommt. Die effiziente Projektabwicklung entlastet das öffentliche Haushaltsbudget und verwendet die vielfältigen Ressourcen des privaten Sektors
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