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Wir sind immer da! Corona-Krise zeigt attraktives Apotheken-Leistungsportfolio

© Shutterstock, Katharina Schiffl, SPÖ OÖ, Gruenwald, Peter Provaznik (3), Land OÖ/Kraml Heinz, Land OÖ, pixelkinder, Apothekerkammer OÖ Monika Aigner (2)

Wir sind immer da! Corona-Krise zeigt attraktives Apotheken-Leistungsportfolio

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Dass die Apotheken ein verlässlicher Gesundheitsversorger sind, hat sich gerade jetzt in der Ausnahmesituation der Covid-19-Pandemie gezeigt. Der Modernisierungsschub, den Corona dem Gesundheitssystem aufgezwungen hat, soll mitgenommen werden. Bei der Apo Morgenstund´ wurde aber nicht nur eine erste Zwischenbilanz gezogen, sondern auch die neue MS-Initiative der Apothekerkammer Oberösterreich diskutiert. | von Mag. Petra Hafner

Bei dem bewährten Diskussionsformat Apo Morgenstund´ der Oberöster­reichischen Apothekerkammer beschäftigen sich ausgewählte Persönlichkeiten der oberösterreichischen Gesundheitspolitik und medizinische Expertinnen und Experten mit relevanten Themenkreisen. So sind beispielsweise das Projekt Gefäßaltermessung oder die Weiterbildung an der Krebsakademie dabei schon diskutiert worden. Welche Rolle die öffentlichen Apotheken bei Fragen zu Erkrankung und neuen Therapiekonzepten für Patientinnen und Patienten mit Multipler Sklerose (MS) spielen können, ist das neue Schwer­punkt­the­ma der Apothekerkammer Oberösterreich. Diese Thematik wurde — neben einer ersten Zwischenbilanz zur aktuellen Corona-Pandemie — in der Apo Morgenstund´ Ende April bei einer Videokonferenz erörtert.

„Apotheken sind für MS-Patientinnen und -Patienten sowie deren Angehörige wichtige Anlaufstellen. Es ist ein Gebot der Stunde, die Kompetenz der Apothekerinnen und Apotheker für eine optimale Versorgung der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher besser zu nützen und bestehende Potenziale in dieser Expertenrunde aufzuzeigen“, bekräftigen der Präsident der Apothekerkammer Oberösterreich Mag. pharm. Thomas W. Veitschegger und Vizepräsidentin Mag.pharm. Monika Aichberger als Gastgeber der Apo Morgenstund´. Die oberösterreichische Landeshauptmann-Stellvertreterin und Gesundheitslandesrätin Mag. Christine Haberlander bezeichnet die Versorgung und Betreuung von MS-Patientinnen und -Patienten in Oberösterreich als gut, der Aufbau eines Informations- und Beratungsnetzwerks von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten gemeinsam mit Apotheken ist ihrer Ansicht nach eine wichtige Ergänzung zum intra­muralen Bereich.

Eine Regelung für die Zu-stellung von Medikamenten, wie sie in der jetzigen Corona-Krise möglich ist, soll im Apothekengesetz definiert werden.

Einhelliger Tenor herrschte unter den Teilnehmenden darüber, dass eine interdisziplinäre Zusammenarbeit für die Früherkennung, Diagnose, Therapie, Begleitung und Betreuung von Menschen mit MS sinnvoll ist. MS-Patientinnen und -Patienten müssen in ihrer Gesamtheit wahrgenommen werden. „Der Krankheitsverlauf ist sehr unterschiedlich und komplex, dieses besondere Wissen darüber ist für Apothekerinnen und Apotheker ausschlaggebend, um MS-Betroffene ihrem Krankheitsbild entsprechend zu unterstützen. Wir wollen mit dieser Initiative noch mehr Qualität in die Beratung bringen“, unterstreicht Vizepräsidentin Aichberger.

Corona-Krise zeigt attraktives Apotheken-Leistungsportfolio

Der hohe Stellenwert von Apotheken für eine umfassende Versorgung, Information und Unterstützung zeigt sich insbesondere in der jetzigen Corona-Krisensituation. In den vergangenen Wochen hat man gelernt, rasch mit einer großen Krise umzugehen. Ausschlag­gebend für das gute Funktionieren war nach Ansicht der Teilnehmenden, dass die entscheidenden Akteurinnen und Akteure eingebunden waren und so die entsprechenden Maßnahmen gesetzt werden konnten. Dieses Learning soll beibehalten werden,
um für etwaige weitere Krisenszenarios
vorbereitet zu sein.

Das Gesetz für den elektro­nischen Impfpass sollte so gestaltet werden, dass Apotheken auf die Impfdaten zugreifen und so besser beraten können.

Die Sicherheit zu haben, dass Apotheken auch in der Corona-Krise uneingeschränkt offen haben, Arzneimittel verfügbar sind und Informationen eingeholt werden können, ist für die Menschen enorm wichtig. Auch habe die Abstimmung und Zusammenarbeit von Ärztinnen und Ärzten mit den Apotheken rasch und hervorragend funktioniert, ziehen die an der Apo Morgenstund´ Teilnehmenden eine erste Zwischenbilanz. Der Modernisierungsschub, den Corona dem Gesundheitssystem aufgezwungen hat, soll mitgenommen werden. Unter den Expertinnen und Experten kristallisierten sich zentrale Maßnahmen heraus, die auch nach der Corona-Krise weitergeführt, respek­tive eingeführt werden sollen.

Dauermedikation

Für Menschen mit chronischer Erkrankung soll die Abgabe von Dauermedikamenten z. B. für drei Monate ermöglicht werden. Eine strukturierte Dokumentation vereinfache die Abgabe, zugleich führe sie zu einer Stärkung von Gesundheitskompetenz und vermehrter Eigen­verantwortung, so die Teilnehmenden.

Medikamentenzustellung

„Eine Regelung für die Zustellung von Medikamenten, wie sie in der jetzigen Corona-Krise möglich ist, soll im Apothekengesetz definiert werden“, unterstreicht Veitschegger. Eine
Zustellung von Arzneimitteln soll nicht nur in Notzeiten für eine bessere Betreuung möglich sein, sondern in Zukunft erlaubt und beibehalten werden.

Arzneimittelversorgung

„Im Unterschied zum Online-Markt bieten Apotheken vor Ort einen sicheren Zugang zu Medikamenten und Arzneimitteln“, so Veitschegger. Auch die Reaktion auf globale Lieferengpässe von Desinfektionsmitteln, indem diese auf Alkoholbasis in Eigenproduktion hergestellt wurden, um der großen Nachfrage gerecht zu werden, zeigt die hohe Verantwortung der Apotheken.

Prävention und Awareness

Gerade in der Corona-Krise haben Apothekerinnen und Apotheker mit ihren Beratungsgesprächen Zuversicht und ein positives Klima geschaffen und damit eine wichtige Sozialaufgabe geleistet. „Apotheken sollen mit ihrem niederschwelligen Zugang vor allem beim Schutz vor Infektionskrankheiten vermehrt eingebunden werden“, regt Aichberger an.

Impfen in Apotheken

Um die Durchimpfungsrate in der Bevölkerung deutlich zu erhöhen, sollen Impfaktionen und Impfungen bei entsprechender Schulung auch in Apotheken angeboten werden. Diese Maßnahme ist gerade im Hinblick auf eine zweite befürchtete Corona-Welle wichtig, die mit der Influenza zusammenfallen könnte. Haberlander merkte an, dass die Frage, ob künftig auch Apothekerinnen und Apotheker Impfungen tätigen dürfen, auf Bundesebene entschieden werde. Einen weiteren Aspekt im Hinblick auf Impfen bringt Aichberger ein, den elektronischen Impfpass, bei dem das Gesetz so gestaltet werden solle, dass Apotheken Zugriff auf die Impfdaten haben und diese bei der Beratung ihrer Kundinnen und Kunden einfließen lassen können.

„Die Corona-Krisensituation zeigt sehr deutlich, wie wichtig die Apotheken als vertrauensvolle Anlaufstelle sind. Wir Apothekerinnen und Apotheker garantieren die gesundheitliche Versorgung der öberösterreichischen Bevölkerung und haben gezeigt, dass wir nicht nur in guten, sondern auch in schlechten Zeiten für die Menschen da sind“, so der Präsident der Apothekerkammer Oberösterreich Thomas W. Veitschegger und Vizepräsidentin Monika Aichberger.

Apo Morgenstund´ — zentrale Aussagen der Teilnehmenden 

„Mit der MS-Initiative wollen wir noch mehr Qualität in die Beratung bringen.“ Mag. pharm. Monika Aichberger | Vizepräsidentin der Apothekerkammer Oberösterreich

„Wie engagiert die oberösterreichischen Apotheken sind, hat sich einmal mehr in der Corona-Krise gezeigt.“ Peter Binder | Landtagsabgeordneter und SPÖ-Gesundheitssprecher Oberösterreich

„Ein MS-Informations- und Beratungsnetzwerk ist eine wichtige Ergänzung zum intramuralen Bereich.“ Mag. Christine Haberlander | Landeshauptmann-Stellver­treterin und Gesundheitslandesrätin Oberösterreich

„Patientinnen und Patienten profitieren von der Einbindung der Apotheken in die MS-Versorgung.“ OA Dr. Michael Guger | 2. Stellvertreter des Vorstands, Klinik für Neurologie 2, Kepler Universitätsklinikum Linz

„Die MS-Krankheitsverläufe sind sehr unterschiedlich, Apothekerinnen und Apotheker sind wichtige Ansprechpartner.“ Albert Maringer | Vorsitz Dienstnehmer-Vertreter im ÖGK-Landesstellenausschuss Oberösterreich

„Die Corona-Krise zeigt sehr deutlich, wie wichtig Apotheken als vertrauensvolle Anlaufstelle sind.“ Dr. Walter Ratt | Landtagsabgeordneter und FPÖ-Gesundheitssprecher Oberösterreich

„Um die Durchimpfungsrate deutlich zu erhöhen, braucht es eine Zusammenarbeit mit allen Gesundheitsberufen, insbesondere den Apotheken.“ Dr. Erwin Rebhandl | Präsident OBGAM und AM Plus, Arzt in der PVE Haslach

„Ein gutes Zusammenspiel von Apotheken sowie Ärztinnen und Ärzten ist die Basis, um Patientinnen und Patienten bestmöglich zu unterstützen.“ Mag. Harald Schmadlbauer | ÖGK-Landesstellenleiter für Oberösterreich

„Die Zustellung von Arzneimitteln im Einzugsgebiet der Apotheke vor Ort soll nach der COVID19-Krise gesetzlich  ermöglicht werden.  Sie führt zu einer besseren Versorgung der Patientinnen und Patienten.“ Mag. pharm. Fritz Strand | Vorstandsmitglied der Apothekerkammer Oberösterreich

„Die Apotheken haben in der Corona-Krise bewiesen, dass sie auch in schlechten Zeiten gut funktionieren und sogar Lieferengpässe mit Eigenproduktion kompensieren.“ Mag. pharm. Thomas W. Veitschegger | Präsident der Apo­thekerkammer Oberösterreich

„Die Versorgungssicherheit und Kompetenz in Apotheken — auch in den Krankenhausapotheken — sollte im Interesse aller verstärkt genützt werden.“ Mag. pharm. Dr. Alexander
Weigl | Vorstandsmitglied der Apothekerkammer Oberösterreich

 

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